The winner takes it all Hamburg hat gewählt, Speedy berichtet

The winner takes it all.

Nun ist sie vorbei. Die Wahl in Hamburg ist Geschichte und Olaf Scholz hat Geschichte geschrieben. Mit nicht für möglich gehaltenen 48,3 % wird die SPD alleine regieren können und den kommenden Bürgermeister stellen. Olaf Scholz.

Für mich fing der Wahlsonntag in einer Hammer Kirchengemeinde an. Dort ist nämlich mein Wahllokal. Zum Glück war dort nicht so viel los. Aber immerhin. Drei Leute standen vor mir in der Schlange und drei Unbekannte waren in den jeweiligen Wahlkabinen. Die Wahl ist ja schließlich geheim. Und langwierig. Es wurden ja nicht nur fürs Land sondern auch für die Bezirke neu gewählt. Deswegen erhielt ich gleich vier unterschiedlich farbige DIN A4 Prospekte und durfte für Hamburg nun Zwanzig Kreuze machen. Jawohl Zwanzig. Eigentlich irre, aber so ist die Wahl angeblich viel individueller. Und eben auch länger. Dauert halt, bis man da die richtige Partei und den richtigen Kandidaten gefunden hat.

"Gib mir Fünf!", so bettelte quasi jeder Kandidat von seinem Wahlplakat. Gemeint waren die 5 Kreuze, die man einer Person zuordnen konnte, oder eben auf bis zu fünf Kandidaten verteilen. Und bitte nicht in einen Ankreuzrausch verfallen. Denn natürlich würde bei sechs oder mehr Kreuzchen der ganze Kram ungültig. Letztendlich hatte ich damit keine Probleme und konnte mehrfach etwas bewegen, wie mir die vorweg zugesandt Wahlinfobroschüre suggerierte. Das von der Hamburgische Bürgerschaft, Referat Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll herausgegebene Druckerzeugnis sagt nämlich: "Sie haben mehr Einfluss auf die Zusammensetzung der Bürgerschaft und der Bezirksversammlungen. Denn erstmals können Sie mit all Ihren Stimmen direkt mitbestimmen, welche Kandidat(inn)en in die Parlamente einziehen."

Puh. Zum Glück habe ich richtig zitiert. Zu Guttenberg lässt grüßen. Zur Sicherheit erwähne ich auch noch namentlich die Redaktion. Ulfert Kaphengst, Ulf Kossatz und Gabriele Wies haben zusammengeschrieben, was sich andere da so Schlaues ausgedacht haben. Meine 20 Stimmen landeten zwar nicht im roten sondern im grünen Lager- aber ich nehme es sportlich. Soll das mal der Olaf machen. Die Hamburger haben halt gerne einen SPD Bürgermeister. Wie übrigens auch die Dortmunder, von wo ich wech komme. Aber ich schweife ab.

Die SPD in Hamburg hat eine absolute Mehrheit erhalten. Die Verlierer der Wahl trauern. Schuldsuche und Postengerangel wird sie in der nächsten Zeit erst einmal beschäftigen. Das Hamburger Modell Schwarz / Grün ist vorerst gescheitert. Die Linke (6,4%) und die FPD (6,6%) sind mittendrin statt nur dabei. In der Opposition, genau wie eine deutlich geschrumpfte CDU (21,9%) und eine stabil gebliebene aber dennoch frustrierte Grüne Partei (11,2%). Der Gewinner bekommt nun alles. Aber er steht auch in der Verantwortung. Olaf Scholz soll schließlich in seiner Amtszeit die gewaltigen Milliarden Euro Schulden Hamburgs abbauen. Oder? Zudem hat die SPD  ein massives Wohnraumproblem zu bekämpfen und möchte die Hafenwirtschaft ankurbeln. Und wie steht es mit Kitaplätzen, einer verlässlichen Schul- und  Kulturpolitik? Die Hamburger haben riesige Erwartungen. Mal schauen, ob big Olaf; der neue Fixstern am SPD Himmel, sie annähernd erfüllen kann. Die SPD sei die "Partei des Pragmatismus", sagte er am Wahlabend in die Kameras. "Jetzt wird also in die Hände gespuckt und es geht an die Arbeit", meint hierzu euer Speedy!

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